Das Abenteuer alleine nach Südafrika beginnt
Alleine nach Südafrika – der Airbus A350 hebt auf dem Münchener Flughafen Richtung Johannesburg ab. Ein riesiges Grinsen macht sich ganz unbewusst auf meinem Gesicht breit. Ich begriff: ich mache das gerade wirklich. Ich mache das wirklich alleine. Eine Woche Krüger Nationalpark Südafrika. Ganz alleine. Ohne zu wissen was mich erwartet. Wie krass! Ich habe diesen Moment so intensiv gefühlt und mein Herz hat in mir ein Fest gefeiert.
Das fühlte sich einfach irre an. Es war ein mulmiges, dennoch seit langem das beste Gefühl, das ich spüren durfte. Ich dachte: ich mache mir selbst einfach die schönste Woche des Jahres, denn ich habe das so sehr verdient! Und eines wusste ich da schon: ich möchte ab jetzt jedes Jahr so einen Trip meiner Träume ganz für mich alleine machen.
Anreise von Deutschland nach Südafrika
Ich empfang die Anreise als angenehm, obwohl ich ja von meinem Wohndorf aus immer sehr lange unterwegs bin. Zunächst fahre ich zweieinhalb Stunden mit den Zügen der deutschen Bahn nach München. Mein Direktflug von München nach Johannesburg in Lufthansas Premium Economy war dann äußerst komfortabel. Leider konnte ich wie immer im Sitzen nicht schlafen, aber ich wurde sehr gut verwöhnt von den Stewardessen & Stewards und habe mich einfach schön entspannt. Und natürlich die neuesten Filme geguckt. Wir landeten planmäßig morgens um 7 Uhr in Johannesburg. Nach 5 Minuten stiegen wir bereits in Johannesburg aus, und auch die Passkontrolle dauerte gerade mal 2 Minuten inkl. kürzester Wartezeit. Vorher hatte ich noch eben online das Einreiseformular ausgefüllt, jedoch hat niemand danach gefragt. Grundsätzlich war es sehr leicht, sich alleine am Flughafen zurecht zu finden.
Fliegen nur mit Handgepäck
Da ich leichtes Gepäck liebe, reise ich ohne Aufgabegepäck und kann mich immer ohne an den Schalter zu gehen, direkt durch den Security Check begeben. Nur mit Handgepäck zu fliegen hat einfach so viele Vorteile! Ich verlinke dir mal meine Handgepäckstücke: hier mein hübscher Lieblingstrolley von Suitsuit und hier meine Spar-Variante wenn ich nicht genau weiß, wie“schonend“ ich unterwegs sein werde. Zusätzlich packe ich entweder meinen geliebten Kapten & Son Rucksack oder diese praktische Reise-Tasche in Ryanair Größe. Meine wichtigsten Tipps & andere nützliche Produkt-Links für das Reisen mit Handgepäck findest du in meinem Blogpost Gepäck und Fotoausrüstung für Reisen! 🙂
Umstieg am Flughafen in Johannesburg
Wenn man das internationale Terminal A verlässt, um den Flughafen zu verlassen oder in das andere Terminal B für einen Inlandsflug zu wechseln, findet man sich in einer Art Ankunftshalle wieder. Hier bitte Acht geben auf die „ehrenamtlichen“ Helfer in Warnwesten. Wenn ihr keine Hilfe braucht, lehnt dankend ab, natürlich erwarten sie eine Bezahlung. Wenn ihr die Hilfe gerne in Anspruch nehmen wollt, dann gebt ihnen doch ein kleines Trinkgeld.
Für den Inlandsflug gibt es noch einen Baggage Re-Checkin Schalter falls man Gepäck aufgegeben hat, bevor man durch die Ankunftshalle zum Terminal B wechselt. In Joburg wird das Aufgabegepäck nämlich nicht durchgecheckt.
Vor dem Security Check für das Terminal B kannst du dir am Automaten dein neues Flugticket rausholen mit Info zum Gate. Anschließend bin ich zum Security Check gegangen. Auch hier gab es wieder kaum Wartezeit, nach 2 Minuten war ich durch. Zack, schon war ich an meinem Gate. Ich hatte noch gut zwei Stunden Zeit, daher gönnte ich mir einen äußerst leckeren Hafer Cappuccino bei vida e caffè. Danach habe ich mich noch kurz auf einer Bank ausgestreckt, da sehr viele Bänke frei waren.
Der Flug hob fast pünktlich ab, die 2 Personen Crew versorgte die Passagiere ganz wunderbar und nach nur einer Stunde setzten wir wieder zur Landung am Skukuza Airport im Krüger Nationalpark an.
Andere Option: Übernachtung in Johannesburg
Falls ihr eine Nacht in Johannesburg verbringen möchtet, bevor ihr weiterfliegt (lange Anreisen können sehr anstrengend werden), habe ich hier Hotels am Flughafen für euch herausgesucht. Bitte beachtet aber, dass ihr ein seriöses Taxiunternehmen bucht, oder das Taxi über das Hotel buchen lasst. Manche Hotels haben auch einen Flughafenshuttle (steht bei Booking.com meist in der Beschreibung oder in den Rezensionen). Bitte geht nicht einfach auf irgendeinen Fahrer zu, welcher draußen vor dem Flughafen wartet.
- Direkt am Flughafen, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Garden Court
- Direkt im Flughafen, mittlere Preisrange: City Lodge Hotel
- Direkt am Flughafen, wenn es etwas schicker sein darf: Peermont D’oreale Grande at Emperors Palace
Ankunft im Krüger und Transport vom Skukuza Airport zur Lodge
Nach Landung am Skukuza Airport im Krüger Nationalpark kam mein Abholservice namens KB auch direkt um mich mit einem Safari Fahrzeug ganz für mich alleine zur Lodge zu bringen. Noch schnell die Krüger Entrance Fee für den 1. Tag bezahlt, schon konnte mein Abenteuer alleine nach Südafrika losgehen. Was mich total faszinierte war, dass ich allein auf diesem „Transfer“ zur Lodge schon zahlreiche Tiere sichten durfte.
Büffel badeten im Flussbett, Krokodile lauerten im Wasser, einige Elefanten speisten seelenruhig neben der Straße und eine Giraffe war in der Ferne zu erblicken. Das war ein wahrer Vorgeschmack auf den Tierreichtum des Krüger Nationalparks.
Die Lodge in der Nähe des Paul Krüger Gates
Ich kam in meiner Lodge an, checkte ein, bezog mein Zelt, machte mich kurz frisch und checkte den hübschen Pool ab. Die Langa Langa Lodge ist wirklich eine Herzensempfehlung! Die Angestellten haben mich alle immer so freundlich empfangen und ich habe mich jeden Tag darauf gefreut, mich bei ihnen an die Bar oder ins Restaurant zu setzen. Außerdem ist das Wohnen die Zelthäuschen eine richtig tolle Erfahrung (das Upgrade Zelt war sogar ein richtiges Luxuszelt). Im Gegensatz zu dem Zelt das wir in Namibia hatten, waren alle Zelte der Langa Langa Lodge wirklich sehr gut ausgestattet. Das Bett waren besonders komfortabel. Kleiner Tipp: eigenes Moskitonetz (Link) mitnehmen und über dem Bett in die kleinen Ösen der Fenster an der Decke hängen.
Die Game Drives und meine Sichtungen
Alleine nach Südafrika – meine ersten Gamedrives
Nach dem Einchecken in der Lodge ging es eine halbe Stunde später direkt los zur ersten richtigen Pirschfahrt. Die Nachmittagssafari bringt zwar heiße Temperaturen mit sich, jedoch ist der Sonnenuntergang am Ende ein wahres Highlight.
Auf meinem ersten Game Drive sah ich bereits vier der Big Five. Wir sahen Giraffen, Elefanten, Büffel und ein Nashorn. Eine Löwin überquerte direkt hinter unserem Fahrzeug die Straße und ich durfte dieses wunderschöne Tier direkt aus nächster Nähe fotografieren.
Auch der Morning Drive an meinem zweiten Tag war genauso schön und tierreich. Mein Herz war zu diesem Zeitpunkt schon so erfüllt von all den Eindrücken und all den Tiersichtungen. Es kamen nun noch meine ersten Hippos ever dazu. Noch nie hatte ich Nilpferde in freier Wildbahn sehen dürfen!
Doch am Nachmittag des zweiten Tages wurde es dann richtig spektakulär. Als wir zu meinem dritten Game Drive aufbrachen fragte unser Guide KB uns: now my plan today would be to see Cheetahs. It’s a 45 Mins drive if it’s okay? Natürlich war es für alle Insassen des Fahrzeugs okay!!! 😀 Und so kam es, dass wir 3 wunderschöne Geparden-Brüder sahen. An diesem Tag war ich schon von so viel Dankbarkeit erfüllt, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Ich begriff so langsam, was mir diese Reise noch bedeuten würde.
Donnerstag Morgen Sabi Sands.
Safari #4: Auf dem Game Drive im Sabi Sands Reserve sahen wir ein sehr nahes Nashorn, was sehr spannend war. Leider sahen wir jedoch keine Leoparden. Die frühere Samy wäre am Boden zerstört gewesen, da ihre Erwartungen nicht erfüllt wurden. Ich habe grundsätzlich immer viele und hohe Erwartungen an das Leben, doch lernte ich hier endlich, dass nichts im Leben berechenbar ist und ich manchmal einfach locker lassen darf. Schon gar nichts was mit anderen lebenden Wesen zu tun hat.
Seltsamerweise machte es mir überhaupt nicht zu schaffen, sondern ich war dankbar für die coole Erfahrung im Sabi Sands offroad auf den Sandpisten fahren zu dürfen in einem „oben ohne“ Fahrzeug und ein Nashorn so nah beobachten zu dürfen. Jedes Tier, dem ich hier im Krüger begegne, schenkt mir einen wunderbaren, besonderen Moment meines Lebens. An diesem Tag ging meine Dankbarkeits-Lernreise also weiter, wieder durfte ich wachsen und mich in Offenheit und Dankbarkeit üben.
Meine fünfte und sechste Safari
Safari #5: Meine Dankbarkeit wurde MEHR als belohnt. Denn die Donnerstag Afternoon Safari endete mit einem krönenden Abschluss: wir sahen einen schlafenden Leopard am Boden mit einem frisch erlegten Impala im Baum oben. Zweimal hob er seinen Kopf – was ich genau einfangen konnte! Danach erlebten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang. Wieder kam es über mich: so viel Dankbarkeit für all das, was ich hier erleben darf. Vor allem über die Bestätigung vom Universum, dass mein Üben in Dankbarkeit genau das Richtige war.
Safari #6: Für die Morning Safari bin ich wieder um 4.30 aufgestanden. Kurz vor 5 ging es wie immer los. Diesmal dauerte es am Gate nur ca. 20 Minuten, weil wir rechtzeitig dort waren. Wir sahen eine Hyäne, die mit einem Schildkrötenpanzer spielte wie ein Hund. An diesem Morgen erspähten wir außerdem in der Ferne endlich eine Löwin mit vier relativ kleinen Babys im trockenen Flussbett. Die Kleinen waren so super niedlich und machten noch ganz viel Quatsch für uns, ehe sie dann mit ihrer Mama von Dannen zogen.
Auch viele Hippos badeten wieder an derselben Stelle wie immer, leider aber ohne Action. Hippos sind trotzdem immer super cool zu beobachten.
Meine siebte (und BESTE) Safari alleine in Südafrika
Safari #7: Auf der Afternoon Safari war ich wortwörtlich ganz alleine. Es kam einfach kein anderer Gast mit, ich weiß bis jetzt nicht warum das an diesem Tag so war. Bekanntlich sage ich ja immer, dass alles im Leben immer so kommt wie es soll. KB fragte mich also was ich an diesem Nachmittag gerne sehen möchte. Er erklärte mir die möglichen Routen anhand einer Karte und plante einen Trip, den wir so auf den bisherigen Safaris noch nicht gemacht hatten.
Und ganz im Sinne meiner bisher perfekt erfüllten „Wishlist“ (so wie es Astrid, die ich im Camp kennenlernen durfte, immer liebevoll nannte, wenn KB eine weitere Wunsch-Sichtung erfüllte) äußerte ich den Wunsch, einen männlichen Löwen aus der Nähe zu sehen. Ich bestellte also einen männlichen Löwen. Aus der Nähe. Nun ratet mal was ich bekam: Ja! Natürlich bekam ich was ich manifestierte – sogar ZWEI männliche Löwen. Direkt neben der Straße. Gemächlich ihre Beute fressend. Dieser Tag war einfach der Wahnsinn!
Falls du dich übrigens für meine Fotoausrüstung interessierst, mit welcher ich unter anderem diese Tierfotos gemacht habe, kommt hier ein Blogpost für dich, in welchem ich mein Equipment für dich aufgelistet und verlinkt habe.
Außerdem entdeckten und beobachteten wir zwei Löwinnen mit einem toten Büffel. Am Ende spotteten wir ganz in der Nähe der Löwinnen noch „jugendliche“ Löwenkinder. Das war echt die beste aller Safaris, die werde ich ganz bestimmt niemals vergessen. Ich konnte so viel fotografieren wie ich wollte und KB konnte ganz auf meine persönlichen Wünsche eingehen.
Meine achte und neunte Südafrika Safari
Safari #8: Auf der Morning Safari habe ich wie immer nicht so viel Spektakuläres gesehen, nur die selben Löwinnen von gestern mit ihrem totem Büffel. Dieses mal waren die größeren Cubs aber nirgends mehr zu erspähen. Es ist doch wirklich kaum zu glauben, dass ich immer auf den Afternoon Safaris die besten Sichtungen hatte. Obwohl es doch immer heißt, die Morgen Safaris wären die besten, weil am Morgen die Raubkatzen am aktivsten sind.
Safari #9: Meinen vorletzten Afternoon Drive durfte ich dann alleine mit zwei lieben Mädels verbringen, die ich während meiner letzten Tage im Camp kennengelernt hatte. Beide waren auch als Alleinreisende unterwegs. So saßen wir also zu Dritt – eine Deutsche, eine Guatemalerin (kann mir irgendjemand sagen ob das so heißt?) und eine Philippina – in unserem Safarifahrzeug & genossen zu dritt unsere Fahrt. Wir entdeckten fünf Löwen an einer kleinen Wasserstelle, darunter drei junge Männchen und zwei Weibchen.
Dieser Game Drive war geprägt von einer drückenden Hitze, aber der dunkle Himmel dazu wirkte sehr beeindruckend – Afrika zeigt sich mal wieder einfach von seiner unbeschreiblichen Seite. Es blitzt und donnert die ganze Zeit im Hintergrund, wie als würde mir der Krüger Nationalpark zum Abschied schon mal eine spektakuläre Kulisse schicken. Und das war er nun, mein vorletzter Gamedrive in Südafrika.
Auf einmal hält uns ein Selbstfahrer-Auto an – mein sehnlichst herbeigewünschter Satz „there‘s a leopard over there“. Grazil schlich er durch den afrikanischen Busch und wir durften dieses wunderschöne Wesen eine halbe Stunde lang durch den Regen beobachten. Mein zweiter Leopard, wo ich so sehr gehofft hatte überhaupt einen sehen zu dürfen. Was für ein Erlebnis.
Meine allerletzte Safari im Krüger Nationalpark
Safari #10: an meinem letzten vollen Tag machte ich ausnahmsweise keine Morgensafari mit. Einmal musste ich doch auch ausschlafen, denn der Schlafmangel stand mir mittlerweile ins Gesicht geschrieben. Diesen allerletzten Afternoon Drive durfte ich wieder mit den zwei lieben Mädels verbringen.
Kurz vor Einfahrt in den Krüger trafen wir außerdem noch Astrid, eine deutsche Auswandererin aus Pretoria, die kurzerhand noch mit ins Fahrzeug sprang. Mit unserer wundervollen Besetzung genossen wir eine (für mich letzte) wunderbare gemeinsame Pirschfahrt. Was für eine schöne Energie das war an diesem Tag in diesem Fahrzeug. Vier Frauen aus verschiedenen Teilen der Welt, die unterschiedlicher nicht sein konnten – auf einer gemeinsamen Mission. Die vielen „Freunde“ die ich auf dieser Reise gefunden habe, bestätigten meine Überzeugung, dass alleine nach Südafrika zu reisen genau das Richtige für mich war.
Fazit – alleine nach Südafrika
Ich glaube mehr Dankbarkeit geht nicht. Das hier waren einige der besten Tage meines Lebens. Ich würde es sofort wieder tun. Ich habe mich hier absolut verliebt – nicht nur in den Krüger Nationalpark, das Land, die Tiere oder die Menschen – sondern in das, was dieser Trip mit mir gemacht hat & wer ich war, als ich hier sein durfte.
Tiefe Demut, Dankbarkeit, Adrenalinkicks vom Feinsten, interessante Tierbegegnungen und Offenheit für das Leben sind nur einige Dinge, die mir Südafrika geschenkt hat.
Was ich auch einfach sehr vermissen werde, sind diese unbeschreiblich einzigartigen Views des Afrikanischen Buschs. Wenn ich wieder in diesen Teil Südafrikas komme, möchte ich außerdem die Panorama Route mit dem Blyde River Canyon und den wunderbaren Wasserfällen besuchen. Am Ende dieses Beitrags verlinke ich dir diese Ausflüge, die ich noch machen möchte.
Wenn auch du Lust auf ein ganz besonderes Abenteuer hast, und weißt wie man auch alleine als Frau sicher unterwegs ist, empfehle ich dir definitiv auch alleine nach Südafrika zu reisen!
D A N K E für alles, Südafrika.
Wenn du dich für Afrika generell interessierst, lies dir gerne auch meinen Blogpost über meine Namibia Rundreise oder meinen Blogpost über Mauritius durch. Schon bald gibt es auch weitere neue Beiträge zu durchschmökern. Stay tuned! Deine Samy 🙂
Hier wie versprochen eine Auswahl an Getyourguide Ausflügen für die Panorama Route:
Und für diejenigen, die die individuelle Reiseplanung überfordert, habe ich hier einige vorgefertigte Safarireisen für euch zusammengestellt: